Sonntag, 2. April 2017

Nachtigall

freitagnacht, mach mir noch'n bier auf
denk sogar selbst schon, dass ich zu viel sauf
bevor ich die nächste kippe am fenster hier rauch 
zieh ich mir den fleckigen pulli über'n bierbauch
stolper über den teppich in meinem flur
steck die füße in ein, zwei schuhe
fällt dann die tür hinter mir grad ins schloss
beginnt auf der ersten treppenstufe die katharsis im kopf
frische luft, einen fuß vor den ander'n setzen
nutz nebenstraßen, denn es lauern partypeople an den plätzen

ganz gleich, ob sommer oder winter, die hände tief vergraben
in den taschen greifen und lösen sie, will mein leben wiederhaben
weiß gar nicht, wann und wem ich es verscherbelt hab
doch hoff' insgeheim er, sie, es verwertet das
denn vielleicht organisier ich mir eher ein neues
denn ich fühl mich schon seit ewigen zeiten ferngesteuert
doch erstmal schön weiter einen fuß vor den ander'n setzen
nutz nebenstraßen, denn es lauern partypeople an den plätzen

und dann kommt der punkt, fass den plan, mir was vorzunehmen
alles auf eine karte setzen, endlich trennen von dem doppelleben
sag bye bye zu leuten, die mir keinen nutzen bringen
mich stattdessen nur immer weiter runterziehen
"lass uns unbedingt mal wieder einen saufen gehen"
ja klar, das kann ich bis zu 'nem gewissen punkt auch verstehen
ich mein, es fällt mir ja auch schwer, mich nüchtern auszustehen
aber ist es wirklich so schlimm, könn' wir nicht einfach so nach draußen gehen
an der frischen luft einfach einen fuß vor den ander'n setzen
nebenstraßen nutzen, statt sich zu denen zu gesellen an den plätzen

deswegen dreh ich ja kreise rund um den block
denn es ist verdammtnochmal gesund für mein' kopf
und rastet dann der schlüssel im schloss ein
schlaf ich mit leergefegtem kopf ein

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