Samstag, 8. April 2017

MorgenGrauen



Manchmal hab ich noch die Bilder im Kopf.

Morgens um fünf im Halbdunkel neben dir wach werden. Ein, zwei Küsse und dann unter der warmen Decke vorkriechen, schnell paar Socken an die Füße packen, um nicht direkt zu erfrieren. Beim Zähneputzen die Kaffeemaschine starten, duschen, mit zwei Tassen flüssigen Golds zurück zu dir ins Bett, eigentlich nix geplant oder beabsichtigt und doch jedes Mal wieder dasselbe, zu Beginn so wunderschöne Spiel, das sich irgendwann zur Routine mauserte. Wir küssen uns, dein Blick ist eineindeutig.

„Ich hab keine Zeit“, gebe ich den Auftakt zu unserem kleinen Tanz.
„Ach bleib doch noch ein bisschen“, entgegnest du mit deiner Hand schon an meinem besten Stück und schnell ruht meine auf dem Venushügel. Ich sofort steif. Du sofort feucht. Und ich kann einfach nicht anders, dreh dich auf den Rücken, gleite in dich hinein. Auch als für mich alles schon eher verkrampft gewirkt, das Drumherum eher gestört als beflügelt und der Zweifel an uns beiden genagt hat, haben wir einfach zusammengepasst. Ein paar kräftige Stöße, ein paar Küsse da und dort, die Uhr immer im Hinterkopf, der Bus wartet nicht.

"Ich muss wirklich gleich weg", sage ich kopfschüttelnd und setze mich damit selbst unter Druck.

Du stößt mich fort, drehst dich um, gehst auf die Knie und streckst mir deine Kehrseite entgegen, wie so oft, weil du weißt, wie ich es liebe. Ich dringe wieder in dich ein, umgreife deine Hüften und küsse deine Schultern. So geht es einige Minuten, wie an fast jedem Morgen, an dem wir zusammen waren.

„Ich muss los“, zieh ich mich halb verzweifelt zurück, du drehst dich wieder auf den Rücken und mich, die Hand fest um meinen Schwanz geschlossen, an dich heran, bis ich direkt über dir knie. Du bewegst deine Hand rhythmisch vor und zurück, meine Hände massieren deine Brüste. Das immergleiche Spiel und schließlich bringe ich es, wie immer unter Zeitdruck, selbst zu Ende, entlade mich über deinen Brüsten. Geb‘ dir noch einen Kuss zum Abschied, während du meinen Schwanz noch ein wenig massierst.

Ich zieh mich an, während du zurückbleibst, den Glanz von Schweiß und Sperma in der aufgehenden Sonne auf der Haut tragend, und ich verlasse, mit dem Geruch deiner anhaltenden, ungestillten Erregung in der Nase, die Wohnung und steck mir die erste Zigarette des Tages an. Wenn ich zurück nach Hause komme, wirst du fort sein und wir werden uns einige Tage nicht sehen, bis der Alltagstrott uns wieder unsere parallele Routine gestattet.

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