Sonntag, 30. Oktober 2016

Das perfekte Trauma

Wir opern seit 'ner halben Stunde rum. Sie will es zu Ende bringen, sie hat bekommen, was sie wollte. Sie kniet zwischen meinen Schenkeln, knetet mir die Eier und liebkost meinen Schwanz.

Und ich merke, das wird heut wohl nix.


Es liegt nicht an ihr, sondern an mir. Sie ist scharf, wirklich scharf. Sie sieht aus, wie aus 'nem teuren - nein einem guten - Porno in die Realität kopiert. Seit ich sie heute Abend das erste Mal gesehen habe, wollte ich eine Sache und nur diese eine Sache. Sie weiß das, wir hatten dasselbe Ziel und jetzt kniet sie zwischen meinen Schenkeln, knetet mir die Eier und liebkost meinen Schwanz.


Und ich lieg' da und merke, das wird heut nix.


Ich war schon beinahe fertig, bevor wir angefangen hatten und jetzt merke ich, das wird heut nix.


Er steht wie 'ne Eins seit der ersten Minute, doch irgendwann zwischen der ersten Minute und jetzt wurde ich abgelenkt - von mir selbst. Sie wird derweil unruhig. Sie will es zu Ende bringen. Sie wird schroffer. Ich kann sie verstehen. Also gebe ich ihr zu verstehen, dass das heut nix wird.


Sie kommt zu mir ans Kopfende, legt meinen Arm um sich und schmiegt sich an mich. Es hätte eine so schöne, einmalige Geschichte werden können, doch das wird heut nix.


Das Leben und eine andere haben es versaut. Die andere ist nicht hier, sie ist nicht mal in der selben Stadt. Oder doch? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, die andere ist in meinem Kopf und sie versaut alles. Und ich bin ihr dafür nicht einmal böse, ich verachte sie nicht.


Ich erklär's der Frau in meinem Arm, sie steht auf, wäscht sich kurz im Bad den Schweiß von ihrem makellosen Körper, kommt zurück ins Schlafzimmer, streift sich ihr Kleid über und geht zur Tür. Sie dreht sich noch einmal um, legt mir eine Karte mit ihrer Nummer in den Flur und sagt:


"Wenn du über sie hinweg bist, lass uns das hier zu Ende bringen."


Sie verlässt die Wohnung, schließt die Tür hinter sich und macht mein Trauma perfekt.

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