Dienstag, 14. März 2017

Bretterbude

ich steh wieder auf den brettern, die die welt bedeuten
arschlecken! es geht um gefallsucht in den kellerräumen
 ein mutiger poet, eine traurige dichterin
sie erzählen alle, was wahrlich schaurige geschichten sind
bedeutungsschwanger das alltägliche verschleiern
hab ich das gefühl hier fehlt's ganz gewaltig an ovarien und eiern
es geht um schlafmangel, existenzsorge, first world problems eben
gefangen im einheitsbrei kann man wunderbar den konsens leben
und dann dieser tonfall, dieser gottverdammte tonfall
diese betonte langsamkeit, weil man sicher bald tot sei
noch schlimmer nur das publikum, das erwartungsvoll mit den füßen wippt
hinterher dann applausometer bis das blut aus den händen auf die bühne spritzt
und da steh ich, der prolo-intellektuelle
kack kurz vor's mikro und stell mich mit 'nem bier in die ecke

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