was der bauer nicht
kennt, frisst er nicht
alles südlich von
wiener schnitzel ist ihm widerlich
doch das erstreckt
sich nicht nur aufs essverhalten
so lang es läuft,
will er sich selbst verwalten
dass es läuft, heißt
in dem fall alles wie gehabt
er hat nunmal seit 15
jahren am selben platz geparkt
doch jetzt steht
plötzlich ein andrer da
und im stammlokal
gibt's keinen platz mehr zum jahrestag
der alltägliche trott
gerät gerade ins wanken
und das futter für
seinen gott kostet mehr beim tanken
die welt wird kleiner
und dreht immer schneller
für ihn heißt
interkulturell nur ab und zu 'n dönerteller
er meint die da oben
und die flüchtlinge sitzen im selben boot
für ihn ist es voll,
denn er sieht seine welt bedroht
denn der kleine horizont
schützt nicht mehr vor der wahrheit/wirklichkeit
er kann nicht länger
nur denken: fußball, arbeit, richtig geil
er beginnt zu
begreifen, was and're seit jahren wissen
das leben ist kein
ponyschlecken, sondern ein hartes kissen
wie man sich bettet,
so liegt man, was ihm fehlt, sind bewältigungsstrategien
selbst die tv-kanäle
funktionieren nicht mehr als beschäftigungstherapien
gegen seinen willen dringt
die realität in sein leben ein
dabei wollte er stets
nur ein stumpfes rädchen sein
und vor allem wollte
er das leid nie vor der haustür haben
oder überhaupt
irgendwas anderes außer dem garten
also frisst er weiter
jeden tag seine kartoffeln in der kantine
und schmiert
blindlings immerfort die maschine
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